Fotoarbeiten
Komplexität, Nichtlineare Dynamik und Selbstorganisation:
Im Reich der Möglichkeiten
Selbstorganisation ist das spontane Auftreten neuer Verhaltensweisen in offenen Systemen fern vom Gleichgewicht, die durch innere Rückkopplungsschleifen charakterisiert sind.
Ein berühmtes Beispiel für die spontane Entstehung von Mustern oder Strukturen in der unbelebten Natur bieten Flüssigkeiten unter bestimmten thermischen Bedingungen. Dieser Versuch ist in den Fotos dargestellt.
Die Selbstverstärkung kleinster Abweichungen ist der Mechanismus, der zur Entstehung einer Strömung und der Ausbildung von Zellen führt. Das die schneller wachsenden Zellen nicht riesig anwachsen liegt wiederum an der nicht-linearen Vernetzung der Dynamik. Dadurch sind alle Zellen miteinander gekoppelt.
Das ist die Bedingung die bereits Kant als Voraussetzung für Selbstorganisationsprozesse gefordert hat. Kants Konstruktion sieht im Unterschied zu einem göttlichen Schöpfungsakt eine permanente Entstehung von Ordnung durch einen Selbstorganisationsprozess am Rande eines unendlichen Chaos vor. Nichtlineare Dynamik, und insbesondere die Chaotische, ist ein fester Bestandteil der Natur und in unserem Leben.
Nichts kann existieren ohne Ordnung. Nichts kann entstehen ohne Chaos. (Albert Einstein)
Quelle: http://vimeo.com/2596170
sounddesign: Jacob Korn
In dem hier abgebildeten Versuch wurde das System zusätzlich thermisch gestresst. Aber es findet immer wieder zu seiner hochgeordneten Struktur. Ursache und Wirkung bleiben gekoppelt.
Die Abbildungen sind digitale Fotos des analogen Versuches. Also Fotos vom Zustand eines Prozesses.
Die Konvektionsströme in der Sonne im Bild links gleichen den Konvektionsströmen im Versuch im Bild rechts.
Bildnachweis Bild links: Sonnenflecken: http://wwwex.physik.uni-ulm.de/lehre/kta-2018-2019/KTA-2018-2019se47.html
Siehe auch: Ingo Güttler: Feder und Lorenzattraktor