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Installation: Feder: Edelstahl, L: 3,30 Meter,
Schale: Stahl, verzinnt, innen Blattgold 23,75 Karat, ca: 95 x 50 cm
2020

Feder, Schale, Blattgold, Installation

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Wenn du vernünftig bist, erweise dich als Schale und nicht als Kanal....

Goldene Schale, Feder - Ausstellungsansicht Galerie Tschart

Detail: Goldene Schale, Feder

Detail: Goldene Schale, Feder, Skulptur

Führungskräfte und Menschen in sozialen oder kreativen Berufen, kennen den Balanceakt,  mit der eigenen Energie zwischen Geben und Nehmen zu haushalten.
Bernhard von Clairvaux, einer der bedeutendsten Mönche des Zisterzienserordens, forderte die Mönche auf „weise“ zu sein. Dafür prägte er die Metapher sich wie eine Schale, nicht wie ein Kanal zu verhalten.

„Wenn du vernünftig bist, erweise dich als Schale und nicht als Kanal, der fast gleichzeitig empfängt und weiter gibt,
während jene wartet, bis sie erfüllt ist. Auf diese Weise gibt sie das, was bei ihr überfließt, ohne eigenen Schaden weiter…

Lerne auch du, nur aus der Fülle auszugießen und habe nicht den Wunsch freigiebiger zu sein als Gott. Die Schale ahmt
die Quelle nach. Erst wenn sie mit Wasser gesättigt ist, strömt sie zum Fluss, wird zur See. Die Schale schämt sich nicht,
nicht überströmender zu sein als die Quelle…

Ich möchte nicht reich werden, wenn du dabei leer wirst. Wenn du nämlich mit dir selbst schlecht umgehst,
wem bist du dann gut? Wenn du kannst, hilf mir aus deiner Fülle, wenn nicht, schone dich.“

Bernhard von Clairvaux (1090-1153)

Er selbst gründete unter anderem 68 Klöster, 164 Abteien unterstanden seiner geistigen Führung, 1118 wurde er zum Leiter des Zisterzienserordens und erneuerte die Ordensregeln, er behandelte in theologischen Schriften die wichtigsten Themen der Dogmatik – aber er lehnte insgesamt fünfmal die Bischofswürde ab.

 

Link zum Originaltext

 

Das Leere ist das Wertvolle

Das Sein des Nichts

Dreißig Speichen treffen die Nabe,
die Leere dazwischen macht das Rad.
Lehm formt der Töpfer zu Gefäßen,
die Leere darinnen macht das Gefäß.
Fenster und Türen bricht man in Mauern,
die Leere damitten macht die Behausung.
Das Sichtbare bildet die Form eines Werkes,
das Nicht-Sichtbare macht seinen Wert aus.

Laotse, vermutlich 6. Jh. v. Chr.

 

 

„Man tut eben, was man kann und legt sich dann schlafen. Und auf diese Weise geschieht es, daß man eines Tages etwas geleistet hat.“

Paula Moderson-Becker (1876-1907)

 

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